
Gottardo Bike 65 — Göschenen nach Biasca
Freitag, 07. Oktober 2022, 8:00 Uhr — Die heutige Tour beginnt mal wieder frühmorgens in Göschenen. Auf der Nord-Süd Route Schweizmobil Nr. 3 geht es hinauf auf den Gotthardpass.
Hoch über der wilden Schöllenenschlucht führt ein Veloweg bergwärts über die untere Teufelsbrücke aus dem Jahr 1830. Oben donnern die Töffs und Autos durch die eindrücklichen Berg- und Schluchtenwelt, kaum hörbar wegen der Reuss, die in die Tiefe kracht. Wenige hundert Meter sind es jetzt noch, dann ist Andermatt erreicht.

In Hospental, dem alten Dorf an der Gotthardstrasse, steht ein Turm aus dem 13. Jahrhundert. Es handelt sich um Reste des Stammsitzes der «Edlen von Hospental». In alle Richtungen sind Alpenpässe auszumachen und man kann sich aussuchen, ob es Gotthard, Oberalp oder Furka sein soll. Erreicht man am Gotthardpass die erste Kurve, hat man eine wunderbare Aussicht ins Urserental und die majestätische Bergwelt. Mit etwas Glück sieht man ein Murmeltier. Nach knapp 500 überwundenen Höhenmetern wird schliesslich die Kantonsgrenze von Uri und Tessin erreicht, an der Gotthardreuss. Die Kantonsgrenze ist hier insofern etwas Besonderes, weil jetzt der alte Gotthardpass beginnt. Die «Tremola» ist heute so etwas wie eine Ikone unter den Pässen. Das Wort tremare heisst auf Deutsch zittern – und zittrig fühlt sich das Fahren auf den unzähligen derben Kopfsteinpflastern auch an. Das legendäre Velorennen Paris – Roubaix scheint ein Klacks dagegen zu sein und jeder einigermassen ambitionierte Hobbyvelofahrer sollte die «Tremola» zumindest einmal im Leben gemacht haben.
Einmal «gemacht» oder gefahren haben, sollte man die alte Gotthardstrecke aus verschiedenen Gründen. Zum einen der erwähnten Kopfsteinpflaster wegen. Wo sieht man das überhaupt noch? Mit etwas Glück sieht man am Pass auch die legendäre Gotthard-Postkutsche mit Pferdegespann, die gemietet werden kann. Die Kutschenfahrt von Andermatt über den Gotthard nach Airolo gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Auf dem 2106 Meter hohen Gotthardpass kann man sich im «Museo Sasso San Gottardo» über dessen Geschichte informieren. Das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, stammt von 1834 (täglich geöffnet, 9 – 18 Uhr). (Quelle: Schweizmobil.ch)

Während viele Radfahrer dann von der Passhöhe über die unzähligen Pflastersteine die legendäre Tremola runterfahren, steigen Mountainbiker auf einem Militärsträsschen nochmals 150 Höhenmeter auf zum Passo Scimfuss. Er ist die Basis des wunderbaren Höhenwegs hinein ins Cal Canaria und der langen Abfahrt hinab nach Airolo.
Diese führt in Schussfahrt auf dem Alpsträsschen hinab in den Talboden des urchigen Seitentals der Leventina, dann wird es etwas gemütlicher auf dem Strässchen durch die steilen Waldflanken. Die Abfahrt endet direkt im Ortszentrum von Airolo.

Oberhalb Airolo Steigt die Strasse wieder an zum Ritomsee. Vorbei am Ritomsee gehts zum Mittagshalt im Ristoro Taneda (https://www.rapelli.ch/de/erlebnisse/ristoro-taneda)

Eindrücklicher Übergang vom Valle Leventina ins Val Blenio. Die liebliche Piora-Ebene mit ihren Bergseen ist eingebettet in eine schroffe Landschaft. Die Abfahrt vom Passo del Sole nach Olivone ist geprägt von anspruchsvollen Trails, Lärchenwäldern, sattgrünen Ebenen und dichten Tannenwäldern. (Quelle: Schweizmobil.ch)
Vor Olivone verlassen wir die Gottardo Bike 65 und absolvieren die letzten 24 Km auf der Schweizmobil Route Nr. 39 nach Biasca.
Fotoimpressionen
Tour abfliegen
Tourdaten
Achtung: Die Hm stimmen nicht, es sind ca. 3000
Wieder eine tolle Tour die du zusammengestellt hast.
Ich habe grösten Respekt vor der Vorbereitung eines solchen Abenteuers und noch mehr Bewunderung für die Leistung mit dem Bike.
Für die schönen Bilder und dass man die Tour ‘abfliegen’ kann bedanke ich mich.
Gratuliere für einen erlebnisreichen und gelungenen Tag.